Ausstellung zur Umweltgeschichte Deutschlands
Ausstellung des Instituts für Ökosystemforschung der Universität Kiel und des Museums für Archäologie und Ökologie Dithmarschen von Hans-Rudolf Bork, Hartwig Bünning und Rüdiger Kelm mittwochs bis sonntags 11-17 Uhr
Die Ausstellung zeigt die ungeheure Vielfalt der oftmals dramatischen Beziehungen zwischen den Menschen und ihrer Umwelt. Schon früh wurden die Wälder gerodet und Äcker, Straßen und Siedlungen geschaffen. Viele Pflanzen- und Tierarten wurden eingeführt und andere ausgerottet. Grönlandwale wurden dezimiert, um Hamburg mit Waltran erleuchten zu können. Naturkatastrophen wie Sturmfluten an der Nordsee oder Überschwemmungen der Bäche und Flüsse veränderten die genutzte Umwelt. Im Juli 1342 zerstörte die Magdalenenflut auf zahllosen Feldern die Böden – sie konnten danach nur noch als Wald genutzt werden. Seuchen dezimierten die Bevölkerung. Im 14. Jahrhundert starben so viele Menschen an der Beulenpest, dass sich die Wälder weiter stark ausdehnten. Am 27. Februar 1784 gelang dem jungen Ludwig van Beethoven gerade noch die Flucht vor dem großen Rheinhochwasser. Dann begannen mit der Industrialisierung die Belastungen der Böden, des Grund- und Oberflächenwassers und der Luft mit Schadstoffen, die viele Menschen krank machten. In den letzten Jahrzehnten hat unsere moderne Wegwerfgesellschaft viel Plastik in unsere Umwelt und in uns Menschen gebracht. Um 1980 blieb das Waldsterben zwar aus – heute hat es jedoch möglicherweise schon begonnen.